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Weihnachten. Die Zeit der Heimlichkeit und Vorfreude.
Zumindest war das so "als ich noch klein war". Heute morgen bin ich mit meinem Sohn nach München gefahren, mit der S-Bahn. Weit und breit kommt keine Weihnachtsstimmung auf. Als Kinder haben wir uns damals darüber unterhalten wie Mama mit uns Weihnachstplätzchen gebacken hat. Wir haben Mandeln gehäutet und gehackt. Teig geknetet, überall roch es nach Bratapfel und Zimt. Überall war die Vorfreude zu spüren. Sogar in der Schule- da wurden zur 1. Stunde die Kerzen des Advendskranz angezündet und Weihnachtslieder gesungen. Heute Morgen in der S-Bahn: Husten, Schnupfen, gestresste Menschen, gelangweilte Menschen, Leute die morgens um 7 schon stark schwitzen und sowieso viel zu viele in nur einer Bahn. Die Gänge sind vollgestopft. Jugendliche die keine älteren Menschen mehr hinsetzten lassen und dabei noch solche Namen haben wie "Opfer", "Alter" und "Bro" - was denken sie die Eltern nur dabei ihre Kinder so zu nennen - und die eine Jugendsprache haben, wo man sich fragt, wehm die entsprungen ist. Keiner hat auch nur bemerkt, dass sich gerade die Sonne erhebt und den Horizont Orange-Blau- dunkelblau färbt. Man sieht nur die Silhouetten der Häuser und Bäume und darüber das Farbspektakel wie man es nur von einem Photoshopverlaufsfilter kennt. Die Kamera war nicht mit- deswegen hab ich es mal nachgebaut:
Wie gesagt, keiner bemerkt, wie nach und nach der Tag die Oberhand gewinnt.
Wenigstens bei uns zu Hause ist schon alles auf Weihnachtsstimmung eingestellt. Tannengrün, Orangen, Kerzen und gemütliche warme Stube.
Welche Erfahrungen macht ihr denn gerade?
VGR
Wow, welch treffliche und anschauliche Beschreibung des morgendlichen Alltags. Freitag früh - eben der selbe wie bei René: Ich ziehe vor mit dem Auto in den Kampf zu ziehen, den Kampf, die Verkehrsregeln einzuhalten, keinen Unfall zu haben, an den Unfällen, die sind vorbeizukommen und einen dankbaren Gedanken nicht selbst beteiligt zu sein. Mich an der Radiounterhaltung zu erfreuen, noch ein paar Gedanken laufen zu lassen, was es zu erledigen gibt an den Tag.... das Licht zu bewundern, wie es so gelb auf den Stellen der Häuser fällt wo es hinkommt um mich dann - auch München nähernd nicht mehr übertölpeln lassen zu wollen von Autofahrern die meinen AbbiegeSpuren nutzen zu können um sich dann doch noch reinzuquetschen vor mir, die sich brav gleich dumm in die Reihe begeben hat. Oder hinter mir, wenn meine Geduld zu ende ist und ein Rest Ego mich zwingt dem vor mir so auf der Stange zu hängen, das diese da nicht rein kommen. Selbsthassend wegen der kleinlichen Geste immer das Kribbeln des Beinnahunfalls in den Muskeln bin ich froh und erleichtert wenn diese schwierigen Passagen mal besser als a nanderen Tage überwunden werden. Das gute - mit der Übung schwitzt man nicht mehr so - sonst - in stressigen Situationen, scheinbar ist diese Stressgrenze verschiebbar. Das schlechte daran, Autofahren macht keinen Spaß mehr, nur noch Überleben. Und jetzt sagt nicht, dann nimm doch die Öffentlichen... diese Geschichte erspar ich Euch lieber. Ansonsten wars bei uns schon so am 1.Adventssamstag, dass es auch schon der 3. hätte sein können und seit letzer Woche schmückt der Tannenbaum die Terassentür von außen um noch auszuharren bis er rein darf.. Plätzchen die Gans... selbst den Adventbesuch haben wir schon erledigt... wir haben es auch orange, warm und gemütlich, die Weihnachtslieder immer abrufbereit und Nüsse knacken nach dem Abendessen.... das ist ein Hochgenuss.... Ich war noch nie so entspannt im Advent - wäre letzte Woche der 24. gewesen, wir wären so weit gewesen. Wir genießen den Tag, den Abend die Kleinigkeiten des Dezembers ob Tannengrün oder Morgenlicht, das derzeit wirklich besonders ist.... die vielen Mandarinen die ich derzeit verdrücke. Schöne Filme, die lang nicht gekommen waren, das frühe Dunkel am Abend... Kerzenschein.. naja das haben wir immer, aber den Weihnachtsstern und die Aussenbeleuchtung - ganz sicher, wir waren die ersten... die einen sooo strahlend hell morgens aus dem Haus entläßt und abends herbeilockt... Lust mal wieder mit der Familie ein Spiel zu spielen, Weihnachtskarten verschicken, an Freunde denken und treffen.... Das ist für mich Weihnachten. Und wg. den Adventskalendervorbereitungen schwelg ich ganz sicher schon über nen Monat länger. (lockerer Beginn Mitte Oktober).. quasi mit Vorsprung.
Hab ich von Weihnachten genug???- vom Geschubse auf den Rolltreppen in den Kaufhäusern, von Kassenschlangen die mich zwingen trotz ewiglanger Mittagspause meine Einkäufe uneingekauft zurücklassen zu müssen JA, aber von dem Weihnachten innen, in meinem Zuhause, mit meinen Lieben,meinen Freunden und tief in mir drin - NEIN. Ich sag dieses Jahr zu Leuten die ich nicht mehr vor Weihnachten erwarte zu sehen, frohen Herzen "Frohe Weihnachten" Und es fühlt sich gut an. Und was sich gut anfühlt das ist Richtig - für mich!
Ich wünsch Euch Frohe Weihnachten
LG Doro
Ganz einfach. Im Vergleich zu meiner Kindheit ist heutzutage alles in Massen vorhanden. Worauf soll ich mich freuen? Auf die Massen an Geschenken, die es überall gibt? Da ist doch nix besonderes, interessantes mehr am Schenken. Wenn schon in der Werbung (wenn ich mich erinner) ein gekauftes Geschenk viel höher bewertet wird, als ein selbstgemachtes.
Weihnachten beginnt im September, wenn die ersten Pfefferkuchen da sind und ist nur noch Kommerz.
Heute sind viele von den vielen Weihnachtsfeiern gestresst. Plätzchebacken - warum - gibts doch alles zu kaufen. Viele Eltern haben dazu keine Zeit, keine Lust und oft auch keine Kenntnisse mehr.
Man könnte noch viel aufzählen.
Ich hab grad noch ne Ladung Plätzchen gebacken...
Hallo, der Unterschied zu meiner Kindheit? Jetzt hab ich keine Zeit mehr für mein eigenes Weihnachtsfest, 50-60 Weihnachtsfeiern, über die Tage 200 Menüs, sieben Tage Woche mit jeweils 10-16 Stunden, da bleibt nicht mehr viel, aber ich freu mich auf Januar, dann kommt mein Weihnachten 😉
Wir kriegen es seit einigen Jahren schon so hin, dass der 24. und 25. wirklich mit reduziertem "Kampfeinsatz" laufen. Die Völlerei haben wir gut im Griff, kleine Portionen aber lecker. Einen Baum gönnen wir uns nach wie vor. Den dann wirklich frisch geschlagen und gut duftend.
Am 26. wird es dann etwas voller. Ich koche seit Jahren für alle. Dieses Mal gibt es Truthahn vom Grill - das ist nicht weiter schwierig, da braucht man eigentlich nur daneben zu stehen.
Irgendwie gefällt mir das besser als früher... liegt wahrscheinlich an meiner Mentalität... als Kind war man eben fast immer Beifahrer... heute steh ich auf der Brücke.
Bestens, Tilo
Tja, deswegen nehme ich jedes Jahr eine Woche Auszeit im Advent, um diesem dämlichen Stress zu entgehen. Allerdings sitze ich nun da und hab noch kein einziges Weihnachtsgeschenk. Ich gehe auch nur auf eine Weihnachtsfeier, habe mein Heim nur wenig dekoriert und die ersten Lebkuchen schon gebacken. Ich lass es einfach ruhig angehen.
Einen schönen 3. Advent an alle.
Grüßle 😧
Diejenigen, die im Westen der Republik groß geworden sind, können es wahrscheinlich nicht nachvollziehen. Aber der Unterschied zu Weihnachten in meiner Kindheit ist das sogenannte Westpaket. Egal wie viele Verwandte und/oder Bekannte man im Westen hatte, und wie viele und wie große Pakete man zu Weihnachten bekam, es war immer ein Highlight. Vor allem wenn man übers Jahr hinweg nicht selbstverständlich immer wieder ein Paket bekam, sondern sich so etwas auf die Feiertage übers Jahr hinweg reduzierte. Grundsätzlich wurden diese Pakete erst zu Weihnachten ausgepackt, egal was drin war, es war immer wunderbar, schon allein der Duft, der diesen Paketen entstömte. Den Duft findet man heutzutage nicht mehr, obwohl wir ja eigentlich nun alle Düfte selber haben...
Das Schöne war eben, man bekam etwas besonderes. So ungefähr muss es heute den Kindern oder Familien in den Ländern gehen, die die gesponsorten Pakete aus Deutschland bekommen. Die in den Ländern, wo es heute nicht viel gibt und die nun einmal im Jahr so ein Weihnachtspaket bekommen.
Stress gabs bestimmt auch in meiner Kindheit, sicher der anderen Art, aber ich glaub nicht so krass.