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Hallo, alle miteinander
Nachdem wir und soviel mit der Technik beschäftigt haben, machen wir in der Lektion einen kleinen Ausflug in die bewußte Bildgestaltung. Nicht das die anderen Übungen das nicht gemacht hätten, denkt nur an die Möglichkeiten, die ihr jetzt schon habt, um Fotos eine bestimmte Aussage zu geben:
Freistellen eines Motives durch offene Blende
Einfrieren von schnellen Bewegungen durch schnelle Verschlußzeiten
Dynamisieren von Bewegungen durch Mitzieher
Schärfepunkt indiv iduell setzen durch Einstellen des richigen Fokuspunktes
und vieles mehr.
Heute geht es aber ohne technische Vorgaben in freier Ausführung an die Arbeit ein Motiv so zu gestalten, das es attraktiver wirkt.
Ich habe es schon mehrfach unter einzelnen Fotos als Tipp geschrieben und an verschiedenen Stellen angemerkt.
Fotobetrachtung ist logischerweise nicht losgelößt von psychologischen Vorgangen beim Betrachter und hat viele soziologische und kulturelle Determinanten, von denen natürlich nicht jedem jederzeit vollständig bewußt sind. Daher kommt es das dem einem ein bestimmtes Bild gefällt, während ein anderer meint, dass ihm das überhaupt nicht zusagt, was beides noch keinerlei Aussage über die Qualität des Bildes aussagt.
Wenn man sich ein paar dieser Determinaten aber bewußt und sich bei der Bildgestaltung zu eigen macht, kann man attraktivere Fotos machen, die beim Betrachter positiver bewertet werden.
Wir sind es in unserem Kulturkreis gewohnt, von links nach rechts zu schreiben und zu lesen.
Allgemein gilt eine Linie die von links nach rechts ansteigt als Zuwachs, Wachstum, Steigerung, kurzum als positive Linie und eine Linie, die von links nach rechts abfällt als Abnahme Verfall und Abschwung, kurz als negativ. Zur Verdeutlichunmg möge doch jeder sich kurz die Börsencharts vorstellen, bei denen dieser Zusammenhang offensichtlich wird.
Wenn man also Fotos macht, die herbstlichen Verfall, Trauer oder Tod zeigen soll, dann aber positiv verlaufende Linien einbaut, führt das zu Irritationen beim Betrachter. Genauso wenn Lebensfreude und Spaß und Lachen vermittelt werden soll, aber die Linien in negativer Richtung verlaufen.
Natürlich ist es möglich, dieses Wissen bewußt kontrovers zur Spannungssteigerung aufzubauen, aber erst, wenn einem der Zusammenhang überhaupt bewußt ist.
Aufgabe für diese Lektion ist es also, ein oder zwei Fotos zu machen, bei denen ihr bewußt mit dieser Linienführung arbeitet.
Die Motive könnt ihr frei gestalten. Ob ihr nach draussen geht und euer Auge an der Natur schult, wo denn welche Linien in welcher Richtung verlaufen, oder aber im Haus wieder zu einem Stillben greift: Laßt in einem Bild mit einer positiven Aussage die Linien schrägt nach rechts ansteigen und auf einem mit einer negativen, vielleicht melancholischen Stimmung, die Linien nach rechts abfallen.
Versucht selbst zu erspüren, wie es euch bei der Betrachtung der Fotos geht und baut dieses Wissen als festes Werkzeug in euer fotografiusches Handwerkszeug ein.
Ich bin wie immer gespannt, was euch zu dieser Aufgabe einfällt!
LG
Henry
Nachricht geändert durch Sir_Henry
Hallo Gregor,
Deine beiden Gegenüberstellungen begeistern mich absolut: Da ist diese Wucht des Stahlstempels die einen richtig trifft. Da sind die unterstützenden geraden Linien mit der gedrittelten Horizontalen, die das Bild mit der Aussentreppe so wirksam unterstützen und ihm eine Interessantheit geben, die man diesem Motiv perse erstmal nicht zuordnen würde.
Die beiden unteren machen mir richtig Spaß.
Wie du durch die Körpersprache die Bildaussage auf den Punkt bringst: Super!
Da hast du dir einen Extrapunkt verdient!
6/6/6
18/18 Punkten und ein Bonuspunkt!
LG
Henry
Hallo Leute,
hier der Blick ins Klassenbuch.
LG
Rainer