Hallo Harry, es ist sehr bedauerlich was dir passiert ist und ich kann mich gut in deine Lage versetzen - zumal solche Effekte scheinbar mehr Leuten passieren als man glauben sollte. Meine Antwort ist dann immer: Es kommt allerdings auch sehr stark darauf
an, ob man auch das Gerät beherrscht, mit dem man arbeitet.
> harry-k schrieb
> Im Vergleich zu meiner kleinen Kompaktkamera habe ich von meiner Alpha 330 mit Kit-Objektiv 18-55 nur frustrierende Bilder erhalten.
Eine DSLR ist keine Kompaktknipse und bei richtigem Einsatz +*KANN*+ die Kompakte gar nicht besser sein als eine DSLR.
Mir kann miemand weis machen, dass durch die kleine Fuzzy-Öffnung der Kompakten mehr Licht einfällt als durch das Glas einer DSLR und dass der winzig-Sensor einer Kompakten empfindlicher sein soll als der große APS-C-Sensor einer DSLR kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen und es wäre unlogisch, dies anzunehmen.
> harry-k schrieb:
> Bei einem Vierhändigstück wollte ich die beiden Personen am Klavier aufnehmen (Abstand ca. 3 m / mit Blitz), die vordere Person war scharf abgebildet die zweite verschwommen.
Das ist einmal grundsätzlich eine Angelegenheit der Schärfentiefe - ich nehme an, deine Kamera hat eine Blende nahe der Offenblende verwendet um mit der Belichtungszeit herunter gehen zu können.
> harry-k schrieb
> Zum Schluss des Konzerts haben sich alle Pianisten noch einmal am Flügel aufgestellt und verbeugt. Als sie standen habe ich aus etwa 4 m Entfernung versucht diese Gruppe zu fotografieren (Auto; mit Kamerablitz) - Ergebnis: Autofokus war überfordert, konnte kaum auslösen; Bilder sind unscharf!
Welche Beleuchtung? Standen die Personen im Scheinwerferlicht, war der Saal hell beleuchtet oder eher dunkel?
Welcher Messmodus? Verwendest Du Mehrfeldmessung, die mittenbetonte Messung oder Spotmessung?
Wahrscheinliche Situation: Personen im Licht, Hintergrund dunkel, Mehrfeldmessung ... Ergebnis Sch ...
Ich hatte mit meiner A700 einmal irrtümlich in einer ähnlichen Situation (Theater) als Messmethode noch Mehrfeldmessung eingestellt. Ergebnis: Kein brauchbarer Schärfepunkt gefunden. Der Fehler lag also bei mir, ich habe auf Spotmessung umgestellt und schon klappte es. Wobei ich ohnehin zu 95% Spotmessung eingestellt habe.
Weiteres Manko: Der eingebaute Blitz. Ich würde diesen bei 4 Metern als nicht mehr ausreichend bezeichnen - ebenso wie bei der Kompakten. Allerdings kommt es auch hier wieder auf dei Umgebungsbeleuchtung an. Grundsätzlich habe ich in den Situationen, wo ein Blitz notwendig ist, immer den "großen" drauf. Das spart außerdem Kamera-Akku-Kapazität udn die Kamera ist nach einem Schuß sofort wieder Aufnahmefähig (auch der Blitz bremst mich hier nicht aus, ich habe einen "ordentlichen").
Bleibt nur mehr zu fragen "Warum trainierst Du das nicht vorher?". Jeder muss sein Gerät in jeder Sizuation beherrschen. Eine DSLR ist da nicht anders. Genau die von dir beschriebenen Situationen sind es, die man schon vorher zu Hause trainieren kann: Wohnzimmer abgedunkelt, Stehlampe eingeschaltet, mit der Kamera im Raum herumgehen, spontan einen Gegenstand auswählen und abdrücken. Und zwar nicht im Automatikmodus sondern A oder S, je nachdem ob man eher mit S die Schärfentiefe steuern will (kleine Blendenzahl = kleiner Schärfebereich) oder die Zeit (A) kontrollieren möchte (Brennweite = in etwa längste Belichtungszeit).
Du siehst also, es gibt viel zu tun und auch Du wirst es schaffen. Aber mache nicht den Fehler, jetzt automatisch zu glauben, deine Kompakte wäre besser. Das wäre in etwa so, wie wenn Du behaupten würdest, Dein Auto wäre besser als ein F1-Bolide, nur weil dieser sich schon am Start mit dir eingedreht hat!
LG Gerhard
