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Hallo, alle miteinander
gestern hatte ich Dienst, der geht bis Montagmorgen, deswegen ist die neue Lektion ein wenig verspätet. Und eure Fotos muß ich nachher auch noch bewerten, mach ich sicher noch heute vormittag.
Nachdem wir gemeinsam zu richtigen Fotospezialisten geworden sind, kommen jetzt auch aufwendigere Fotoaufträge. Nach wie vor bin ich begeistert, mit welchem Elan ihr die Lektionsaufgaben erledigt. Da kommt was rübere und ihr gebt mir das Gefühl, dass ihr richtig was lernt.
So, letzte Woche war mal eine kleine Schwierigkeit mit dem Weisabgleich der Kamera. Dieses Thema fehlt ja auch noch in unserer Technikabteilung.
Früher, mei war das einfach: da gab es einen Kunstlichtfilm und einen Tageslichtfilm, so mußte man sich entscheiden, draussen oder drinnen. Hatte man den falschen Film eingelegt, gab es falsche Farben. Auch damals schon wurde dieser Umstand von einigen Fotografen genutzt, um kreative Bildverfremdungen zu erzeugen.
Heute haben wir einen Chip statt des Films und einen Sensor, der die Farbtemperatur feststellt und uns so farbgerechte Fotos zu produzieren zu lassen. Die Farbtemperatur wird in Kelvin gemessen und hat eine Spektrum von unten bis zu weit über 10000 Kelvin, je nach Lichtsituation. Die genormten Tageslichtlampen leuchten z. B. mit 5200 Kelvin.
Das messen in der Kamera funktioniert in den allermeisten Fällen tadellos, und man kann sich auf die Automatik verlassen. Schwierigkeiten gibt es in Mischlichtsituationen. Da gewichtet die Automatik manchmal anders, als der natürliche Seheindruck ist und man bekommt Fotos mit einem Farbstich. Fotografiert man in RAW ist das wiederrum kein Problem, man stellt den Weißabgleich einfach hinterher so ein, wie man möchte.
In JPEG ist das nicht so leicht, aber für Photoshopuser auch kein großes Problem: Man geht über die Option "Datei öffenen als..." und wählt Camera Raw als Dateityp aus. Dann kann ich alle Operationen des Raw Konverters auch auf JPEG Dateien anwenden - insbesonders einfach den Weisabgleich einstellen!
(Ist ein ungeuer wirkungsvoller Tipp, aber weitgehend unbekannt!!)
OK, wir fotografieren im Weißabgleichautomatikmodus und überlassen der Kamera die richtige Wahl.
Manchmal mißt die Kamera genau und stellt den richtigen Wert ein, dennoch erscheint uns die Stimmung nicht richtig getroffen. Dann müssen wir den Weißabgleich händisch einstellen. Unsere Kameras haben da einige Symbole für die meisten Situationen, da gilt es nach einen Blick in die Umgebung (Bin ich drinnen oder draussen, scheint die Sonne, gibt es Wolken, befinde ich mich im Schatten, habe ich Glühbirnen oder Neonröhren) das richtige Symbol zu finden und einzustellen. Im Zweifelsfall helfen ein paar Probeaufnahmen weiter. Da kann ich natürlich dann auch einen Wert nehmen, der objektiv falsch ist, aber die Stimmung für das Foto subjektiv richtig darstellt. Und natürlich hat man hier auch die Möglichkeit zur kerativen Verfremdung.
Eine Nebelstimmung kommt z.B. mit einen ins Blau verschobene Einstellung besser rüber.
Wenn es aber darum geht, möglichst farbgerecht zu arbeiten, um z.B. Kunstwerke zu reproduzieren, sollte der Weisabgleich möglichst schon vorher genau stimmen. Deswegen können wir den Weißabgleich auch kalibrieren und die Kamera genau auf die im Moment vorherschende Farbtemperatur einstellen.
Das ist heute eure Aufgabe:
Ihr müßt ein weißes Blatt Papier mitnehmen! Dann macht ihr ein Portrait in einer Kunstlichtsituation, wo es hell genug ist, ohne Blitz auszukommen. Geht in ein großes helles Gebäude, Bahnhof, Einkaufszentrum, Wellnesstempel etc. da seid ihr bestimmt wieder kreativ, an dem es möglchst viele unterschiedliche Lichtquellen gibt.. Macht dort ein Foto (schön im A Modus fotografieren, damit ihr die Blende möglichst weit aufmachen könnt und dabei beachten, das die Belichtungszeit nicht unter die Verwackelgrenze fällt! Wer nicht weiß, was ich damit meine, arbeitet Lektion 1 und 2 nach!) Der Weißabgleich soll dabei auf Automatik gestellt sein.
Geschafft? Prima, das zweite Foto macht ihr dann, nachdem ihr die Kamera auf die genaue Lichtsituation kalibriert habt. Dazu benötigt ihr jetzt das weiße Papier. Stellt im Auswahlmenü des weißabgleichs die Option "Weißabgleich einstellen" ein, stellt die Kamera auf Spotbelichtungsmessung und macht ein Foto des weißen Papiers. Dieses gemessene Wert wird dann als Basiswert für die weiteren Fotos hergenommen.
Die Prozedur zum einstellen variiert von Kamera zu Kamera, es ist gut, es zuhause einmal auszuprobieren, bevor euer Model im Kaufhaus ungeduldig wird. Könnt auch nochmal eure Bedienungsanleitung hervorkramen oder nochmal nachfragen.
Noch ein Tipp. Auf der Sony Seite findet ihr alle Bedienungsanleitung für alle Kameras online!
Die beiden Aufnahmen könnt ihr miteinander vergleichen, normalerweise stellt sich ein signifikanter Unterschied ein! Was einem besser gefällt ist immer noch die zweite Frage!
Heute gibt es nochmal eine Zusatzaufgabe: Wer bereit ist sich einen orangen Transparentfilter zu besorgen (Transparentpapier vom Laternenbasteln reicht) Kann mal folgendes Ausprobieren: Den Weißabgelich auf einen kalten Blauston einstellen. So bei 3500 Kelvin. Die orange Folie vor dem Blitz praktizieren und dann ein Portrait schießen. Das Ergebnis ist ein Model mit einer schönen gesunden Hautfarbe vor einem tiefblauen Hintergrund. Sehr attrativ, - in meinem Portfolie habe ich zwei oder drei solche Fotos eingestellt!
Viel Spaß beim basteln!
LG
Henry
Sony.de ist gerade nicht erreichbar. Wertde es später nochmal probieren.
LG
Henry
HENRY!!!!!
Hallo - ich habs noch nicht eingereicht, werd aber noch - heute - abend - hatt ne anstrengende Woche - gilt das heute noch oder ist die DEADLINE immer bis das nächste von Dir aufgetaucht ist.
Also MEINS kommt noch!!!!! Muss nur Zeit haben - jetzt bereit ich das Abendessen Auberginenauflauf vor - dann noch Gutenachtzeremonie--- und dannnnnnnnn
Ich hoffe ich bin noch very well in TIME!!! LG Doro
Hallo Doro
Du hast wie immer bis Mitternacht Zeit, also nur nicht huddeeln!
LG
henry
Liebe Henry,
ich weiß ja nicht, was es in Bayern für Transparentpapier gibt, aber ich hab das Gefühl, das was ich hatte, war einfach zu farbintensiv. Oder ich war zu nah dran. Jedenfalls war ich vom Ergebnis nicht so begeistert. Insgesamt fand ich das schon schwierig, nicht das Fotografieren und dumm in die Linse gucken, sondern das finden der richtigen Örtlichkeit. Bei uns darf man in Einkaufscentren nicht einfach fotografieren, ich hatte mal in der Altmarktgalerie nachgefragt, und so war die Wahl nicht einfach. Für mich scheiterte das Ganze erst mal an der Mischlichtsituation, also Licht, was die AWB überfordert. Hab Deckenleuchte mit möglichst kalten LED Taschenlampen gemischt. Irgendwie ist das die besten Aufnahme geworden....
Was mir auch aufgefallen ist, ich hab das Ganze zweimal gemacht, einmal in der Stadt vor einem beleuchteten Schaufenster und dann zu Haus. Beide Male ermittelte die Kamera beim Fotografieren des weißen Blattes eine Farbtemperatur von 5500 Kelvin. War sicher Zufall.
Ansonsten hab ich gelernt, dass man insbesondere bei Portraits auf das richtige Licht achten soll, und ich vielleicht Henry mal eine Packung Transparentpapier schicken sollte, nur so zum Vergleich.
Liebe Claudia
Schick mir Deine Adresse und ich schick Dir ein Sortiment Laternen-TransparentPapier gerne zu, dann sind deiner Experimenten keine Grenzen mehr gesetzt. LG Doro