Hallo miteinander
und los geht es in den Endspurt.
meine Kleinste wird diese Woche auch schon wieder 2 Monate alt, - es ist wie verhext, wie schnell die Zeit vergeht!
Diese Woche habe ich mir das Thema Ausschnitt ausgesucht. Es ist nicht leicht in eine Fotoaufgabe zu packen, aber für mich das wichtigste Gestaltungsinstrument.
Immer wieder höre ich das Argument: Ich habe Pixel genug, wenn der Ausschnitt nicht paßt schneide ich es mir in PS zurecht. Ich kenne dieses Arbeitsweise, manchmal im Studio oder on location mit einem Model kommt man in Fluß und Gleichklang mit dem Model und es entsteht ein "shootingtanz", bei dem im Sekundentakt die Fotos gemacht werden und dann nicht jedes optimal ist, aber die Lebendigkeit und Echtheit der Fotos sind dann den Preis wert.
Aber diese Situation entsteht nicht bei jedem shooting. Normalerweise instruiere ich das Model genau, achte auf bein und Armhaltung, Pose und Haltung, korigiere hier ein wenig und dort ein bißchen. Dabei habe ich dann auch die Zeit meinen Sensor komplett auszunutzen. Die wichtigste Regel für mich lautet dann: Nah ran und keinen Platz verschenken.
Und das ist sicher auch bei 99 % der Aufnahmen die hier eingestellt werden so, das man eigentlich Zeit genug hätte, den Ausschnitt optimal zu gestalten. Sehr zu meinem Bedauern findet man aber noch ungeheuer viele Fotos, bei denen eine Menge "Luft" drin ist.
Nicht nur das da eine Chance verschenkt wird, das Motiv adäquat zu präsentieren, der Betrachter wird von unnötigen Informationen häufig abgelenkt und der Blick vom unwichtigen Details angezogen, die nichts mehr zur Bildinformation beitragen.
Es ist ein manchmal schwierig die Entscheidung zu treffen, ob das Zimmer, der Wald, der See oder was auch immer den Hintergrund bildet zum Bild wichtige Infos beiträgt (Tante Frieda vor dem Eifelturm) oder ob es unnötiges Bildmaterial ist, das nur vom Motiv ablenkt.
Im Zweifelsfall ist es aber immer besser sich für das Hauptmotiv zu entscheiden und dem den genügenden Platz einzuräumen.
Vielleicht kann man das am besten auf folgende Weise in eine Fotoaufgabe umsetzen:
Begebt euch in euer Fotoarchiv und blättert (der Zeit der Besinnlichkeit entsprechend) eure Fotos durch.
Richtet euer Augenmerk auf Motive, die viel Bildmaterial aussenherum haben. Sucht eines aus, dieses Bild stellt ihr einmal im Orginal ein und einmal in einer bearbeiteten Version, bei der ihr probiert habt, durch Wegschneiden das Foto zu optimieren. Schwerpunkt eurer Bearbeitung soll sein, das Motiv formatfüllend aufs Bild zu bringen, nebenbei könnt ihr natürlich auch Verbesserungen hinsichtlich Drittelregelung oder Goldener Schnitt vornehmen.
Ziel ist es natürlich nicht, euch in Bildbearbeitung fit zu machen, sondern euch an euren eigenen Bilder dafür zu sensibilisieren, wieviel Bildmaterial häufig verschenkt wird und aufzuzeigen wie ihr Bilder durch näher herangehen ganz einfach verbessern könnt.
Viel Spaß bei dieser Aufgabe wünscht euch
Henry
