@Peter_S.
Hallo Peter,
so... ich hab das gute Stück jetzt im Schrank.
Durchgängig schwarzweiß, das war zu erwarten und ich hätte mich sehr gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Die technische Abbildungsleistung der Fotografien - so wie sie im Buch auf jeden Fall rüberkommt - ist erstklassig.
Gezeigt wird Architektur von außen und von innen. Die Motive beziehen sich mit einer Ausnahme auf den öffentlich wahrnehmbaren Raum: Tankstellen, Geschäfte, Institutionen und dgl.
Gefühlte 50% der Aufnahme sind Nachtaufnahmen mit entsprechender Beleuchtung der Objekt aus sich selbt heraus. Kunstlicht spielt eine wichtige Rolle und dient in den Aufnahmen wie auch sonst als Architekturverstärker.
Sehr wohlwollend finde ich, dass im Epilog eine ganze Reihe von Architekten mit Kurzlebensläufen erwähnt worden sind. Schmölz arbeitete deren Leistung bildwirksam heraus, was wiederum seine Leistung ist.
Der Grundtenor ist die objektivierte Darstellung der reduzierten Pracht, die wohl typisch ist für die Zeit des Wirtschaftswunders. Technisch hervorragende und funktional wirksame Architektur, die auf ihre Art die neue Größe in voller Eleganz zeigt und dabei parallel von angenehmer Leichtigkeit geprägt ist. Schmölz lässt wirklich keine Beton-Tristesse aufkommen.
Anders als der Titel suggeriert, ist der Schaffensbereich nicht auf Köln begrenzt. Die ganze Republik ist mit dabei. Interessanter Weise auch die Konditorei Overbeck aus Essen, die es geschafft hat, bis heute genau so auszusehen.
Meine uneingeschränkte Empfehlung. Ich würde es wieder kaufen. Wer nach der Sequenz "hugo schmölz köln" googelt und auf Bilder klickt, der bekommt einen guten Eindruck vom Inhalt des Buches.
Bestens, Tilo
PS.: Es lebe die Laufboden-Kamera!
