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Hallo , alle miteinander
Bei uns ist es nun auch Herbst geworden, es regnet und ist schon ganz schön kalt. Die Viola war es gewöhnt, jeden Tag auf den Spielplatz zu gehen, versteht gerade nicht, warum man da plötzlich nicht mehr raus kann.
Das Schwesterchen soll am 25.9. auf die Welt kommen, wenn ich also plötzlich keine Bilder mehr kommentiere, wißt ihr ja dann was los ist...
Ich hole auf jeden Fall alles nach, versprochen.
Nachdem wir und soviel mit der Technik beschäftigt haben, machen wir in der Lektion einen kleinen Ausflug in die bewußte Bildgestaltung. Nicht das die anderen Übungen das nicht gemacht hätten, denkt nur an die Möglichkeiten, die ihr jetzt schon habt, um Fotos eine bestimmte Aussage zu geben:
Freistellen eines Motives durch offene Blende
Einfrieren von schnellen Bewegungen durch schnelle Verschlußzeiten
Dynamisieren von Bewegungen durch Mitzieher
Schärfepunkt indiv iduell setzen durch Einstellen des richigen Fokuspunktes
und vieles mehr.
Heute geht es aber ohne technische Vorgaben in freier Ausführung an die Arbeit ein Motiv so zu gestalten, das es attraktiver wirkt.
Ich habe es schon mehrfach unter einzelnen Fotos als Tipp geschrieben und an verschiedenen Stellen angemerkt.
Fotobetrachtung ist logischerweise nicht losgelößt von psychologischen Vorgangen beim Betrachter und hat viele soziologische und kulturelle Determinanten, von denen natürlich nicht jedem jederzeit vollständig bewußt sind. Daher kommt es das dem einem ein bestimmtes Bild gefällt, während ein anderer meint, dass ihm das überhaupt nicht zusagt, was beides noch keinerlei Aussage über die Qualität des Bildes aussagt.
Wenn man sich ein paar dieser Determinaten aber bewußt und sich bei der Bildgestaltung zu eigen macht, kann man attraktivere Fotos machen, die beim Betrachter positiver bewertet werden.
Wir sind es in unserem Kulturkreis gewohnt, von links nach rechts zu schreiben und zu lesen.
Allgemein gilt eine Linie die von links nach rechts ansteigt als Zuwachs, Wachstum, Steigerung, kurzum als positive Linie und eine Linie, die von links nach rechts abfällt als Abnahme Verfall und Abschwung, kurz als negativ. Zur Verdeutlichunmg möge doch jeder sich kurz die Börsencharts vorstellen, bei denen dieser Zusammenhang offensichtlich wird.
Wenn man also Fotos macht, die herbstlichen Verfall, Trauer oder Tod zeigen soll, dann aber positiv verlaufende Linien einbaut, führt das zu Irritationen beim Betrachter. Genauso wenn Lebensfreude und Spaß und Lachen vermittelt werden soll, aber die Linien in negativer Richtung verlaufen.
Natürlich ist es möglich, dieses Wissen bewußt kontrovers zur Spannungssteigerung aufzubauen, aber erst, wenn einem der Zusammenhang überhaupt bewußt ist.
Aufgabe für diese Lektion ist es also, ein oder zwei Fotos zu machen, bei denen ihr bewußt mit dieser Linienführung arbeitet.
Die Motive könnt ihr frei gestalten. Ob ihr nach draussen geht und euer Auge an der Natur schult, wo denn welche Linien in welcher Richtung verlaufen, oder aber im Haus wieder zu einem Stillben greift: Laßt in einem Bild mit einer positiven Aussage die Linien schrägt nach rechts ansteigen und auf einem mit einer negativen, vielleicht melancholischen Stimmung, die Linien nach rechts abfallen.
Versucht selbst zu erspüren, wie es euch bei der Betrachtung der Fotos geht und baut dieses Wissen als festes Werkzeug in euer fotografiusches Handwerkszeug ein.
Ich bin wie immer gespannt, was euch zu dieser Aufgabe einfällt!
LG
Henry
Wenn man beim fotografieren diese beiden Dinge bewußt zur Bildgestaltung einsetzt, kommt man automatisch zu Fotos die vom Betrachter leichter aufgenommen nund interpretiert werden können, was häufig zu einer positiveren Bewertung führt.
Also Linien im Foto so aufbauen, das
Da fände ich doch grad mal eine Bemerkung zu diesem Bild ganz gut: (Link auf alte Club-Sonus Seite)
Gerade weil der Weg hier ins Negative führt, ich ihn aber eher positiv empfinde, da er nicht in die Ferne zeigt und für mich somit kein Abschied darstellt.
LG Marten
PS. Für mich ist das eins der besten Fotos hier in letzter Zeit, leider mit recht spärlicher Kommentierung.
Hallo Marten
Da hast du dir schon ein schönes Foto herausgesucht. Sowas kannst du auch bald, - immer schön im Kurs bleiben!
;-))
Du hast jetzt eine Gestaltungsregel kennengelernt, die kann man aber nicht als Schablone über jedes Foto legen. Um Linien wirksam werden zu lassen, müssen sie auch als Gestaltungselement erkennbar und herausgearbeitet worden sein.
Bei diesem Foto ist ein anderes wichtiges Gestaltungsmittel wirksam, - das Licht. Unser Auge sucht automatisch immer zuerst den hellsten Punkt im Foto, - (logisch, oder? Im dunklen sind wir es gewohnt nichts zu sehen, das gibt es erst da, wo Licht ist), daher wird unser Blick auf das Paar am linken Bildrand gelenkt, nacht rechts fällt die Helligkeit ab, den Weg entdecken wir erst viel später bei der Erkundung des Fotos. Da ist er nicht mehr bildwirksam.
Hier ist die Linie des Weges absolut untergeordnet: er liegt im dunklen Bildteil, er ist Teil des Hintergrundes und auch soweit am Bildrand, das er in seiner Liniuenführung garnicht wirksam werden kann.
Aber danke für die Möglichkeit, hier diese Ergänzung zu machen: Die Linienführung sollte als Gestaltungsmittel bildwirksamer Teil des Fotos sein!
LG
Henry
So ganz verstehe ich das Thema noch nicht. Ich bin zwar nicht blond, aber Anfänger
Heißt das, ich soll das Motiv, worauf es ankommt, links im Bild haben? Woraus ergeben sich dann die Linien?
Liebe Grüße
Angelika
@ Henry, danke, das mit dem Weg hab ich auf dem Bild genau so gesehen. Der ist mir nämlich erst gar nicht aufgefallen. Und da das Motiv nicht so meins ist, hätte ich bei diesem Bild weitegeblättert, wenn ich es vor Marten entdeckt hätte.
Aber gut, dass du das mit dem Licht noch extra erläutert hast.
Hallo Julchen, ich versuch mal ne Antwort, hoffentlich ist sie richtig.
Wenn du Bilder ansiehst, bzw machst, entstehen oft Linien. Das können fertige Linien sein, also zB Wege im Bild, aber auch unfertige, zB mehrere Bäume oder hingestellte Objekte oder auch Lichtstrahlen und sicher noch mehr.
So etwas sollst du für deine Linienführung suchen bzw dir hinstellen. Stellst du zB Objekte von links unten nach rechts oben quer durch dein Bild, hast du diese aufstrebende Wirkung. Stellst du sie von links oben nach rechts unten hin, hast du die abstrebende Wirkung. (Doofes Wort, passte aber als Gegenteil dazu.
Nun sollst du dir zwei Motive mit dieser Wirkung suchen. Als abstrebendes Motiv könnte ich mir ein rechts platziertes Grab vorstellen, welches an einem nach links oben führenden Weg liegt.
Andersrum eine schicke Bank links unten am Wegesrand (da kenn ich doch eine ) wo der Weg nach rechts oben führt.
Ich hoff, ich habs richtig erklärt und verstanden.
Hallo Angelika
gut das du nachfrägst, nur so kann ich erkennen, wo noch was unklar i8st und es eventuell noch mal besser eräutern!
Schau dir mal dieses Foto von mir an:
https://club-sonus.sony.de/gallery/showImageDetails.htm?pageContext=portfolio&user=47&backlink=https...
Hier erkennst du, das die Beine des Models tiefer sind als der Kopf, wenn du dir dazwischen eine Linie vorstellst, würde sie positiv verlaufen, das heißt wie an der Börse eine Aktie mit steigendem Kurs.
Das ist jetzt ein Motiv, das ich so gestaltet habe, das dieser Effekt entsteht.
Ich kann aber auch echte Linien nehmen. Bei Landschaftsaufnahmen die Berg und Tallandschaften entsprechend gestalten, Acker und Wiesen so in den Sucher nehmen, das die Linien enstsprechend verlaufen, bei, Treppen und Gitter und Zäune, alles was du dir vorstellen kannst.
Mit dem Wissen über die pschologische Wirkung dieser Linien auf Fotos ausgestattet, ist es nun die Aufgabe, diesen Effekt auszunutzen. Ein Foto zu gestalten mit einer melankolischen Stimmung (sollte im Herbst einfach sein) und mit entsperchend negativ verlaufenden Linien zu gestalten,(der Klassiker: verwelckte Blumen) und ein Motiv mit eher optimistischer Grund Aussage, in denen die Linien positiv verlaufen.
Nochmas: die Linien können imaginär oder tatsächlich vorhandene Linien sein.
Claudia, auch dir lieben Dank für deine Erklärungen.
Wenn es immer noch niocht klar ist: nochmal fragen!
;-))
LG
henry
@ Henry
Ich danke Dir für Deine erweitere Ausführung und glaube ich habe es jetzt anhand Deines Bildes verstanden
Ich muß dann mal sehen, ob ich es auch, wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, umsetzen kann.
Auch wünsche ich Dir für die Geburt Deiner Tochter alles, alles Gute, dass alles schnell und unkompliziert verläuft und Dein Töchterchen kerngesund das Licht der Welt erblickt
@ Claudia
Dir danke ich auch für Deine Erklärung. Auch dadurch habe ich mehr verstanden. Nun muß ich nur noch versuchen es in die Tat umzusetzen
Vielen Dank für Eure Mühe
Liebe Grüße
Angelika
Henry, bei deinem genannten Bild wäre der aufsteigende Ast sogar wörtlich zu nehmen. Sprich, für mich ist eigentlich der Ast/Stamm mit dem blauen Tuch erst einmal aufsteigend und das Blau auch bissl Blickfang. Logisch, dass die Frau dann auch aufwärts liegt. Dazu kommen noch deine geliebten Dreicke...
Lieber Henri, also ich würde dir raten, zum manuellen Fokusieren eine "richtige" Kamera wie die NEX zu benutzen. Sie ist leicht. klein und eben leicht und klein. Das sorgt dafür, dass einem das Gewicht der Kamera nicht über die eigenen Schuhsohlen zieht und die Lupenfunktion im manuellen Modus verhindert, dass man 5kg Teleobjektiv vor sich her tragen muss, um dem Opfer möglichst nahe zu sein.
LG Marten
PS: Mir kommt der Gedanke, Häuser nur noch in der Kavalierperspektive zu fotografieren, um eine möglichst schöne Steigung zu erreichen.