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Ich gehe inzwischen bei bestimmten Situationen dazu über Kameraeinstellungen manuell vorzunehmen. Insbesondere versuche ich es mit manueller Scharfstellung.
Bei allem macht Übung den Meister.
Meine Fragen hierzu:
Macht das Manuelle einfach nur Spaß, macht es wirklich Sinn, gehört es zur fotografischen Romantik, oder sind Zeitautomatik usw. der Einfachheit halber auf jeden Fall vorzuziehen?
Meine bisherigen Einstellungen:
Bei wechselnden Situationen (Licht, Bewegung) arbeite ich mit Zeitautomatik und bei Arbeiten mit Stativ versuche ich es mit manueller Einstellung.
Ist das so ok, oder rät der Experte etwas anderes?
Für Tipps bedanke ich mich im Voraus.
Grüße
Volker
Hallo Volker,
ich nutze meistens die Automatiken (S, A); wenn ich nur Schnappschüsse machen will, dann auch P. Niemals aber die grüne Vollautomatik, da man hier in nichts mehr eingreifen kann. Auf P kann ich wenigstens noch ISO, Blitz etc. selbst steuern.
Wenn ich jedoch so Sachen wie HDR mache, dann nutze ich meistens den manuellen Modus. Letztlich kontrolliere ich allerdings meine Einstellungen immer vorher grob an der EV-Verschiebungsskala.
Das Manuelle Fokussieren macht auch richtig Laune, jedenfalls, wenn man ein Stativ hat. Ohne Stativ bewegt man die Kamera meist etwas vor und zurück, wodurch sich - gerade bei offener Blende - der Schärfebereich schon zu stark verschiebt.
Ich hab das allerdings auch schon öfters ohne Stativ probiert. Gerade in schwierigen Situationen, wo der AF überfordert ist, kann sich das als große Zeitersparnis erweisen. Jedoch hatte ich dabei auch eine hohe Ausschussquote, weil ich bei manchen Bildern einfach falsch fokussiert hatte.
An der A500 gibt es übrigens für die manuelle Fokussierung den sog. MF Check LV. Ein LiveView Modus, wo man direkt über den Hauptsensor die Schärfe sehen kann. Das macht sich auch richtig gut, gerade wenn man sehr selektiv die Schärfe einsetzen will. Dieses Werkzeug nutze ich auch recht häufig, zumal man hier noch 2 Zoomstufen für die Einstellung zur Verfügung hat.
Fazit:
Ich denke, dass jeder mit seinen persönlichen Vorlieben das so machen kann, wie er will. Es gibt da glaube ich kein festes Reglement. Allerdings sollte man, wenn die Automatiken nicht mehr können (z.B. aufgrund schwieriger Lichtverhältnisse) nicht aufhören, sondern sich dann gerade auch einmal manuell probieren. Das ist ja das schöne an den Digitalkameras. Man kann die Bilder gleich vor Ort überprüfen und wenns nix geworden ist, dann kommts halt in die Tonne. Aber man hat es wenigstens probiert...
LG, Frederik.
Manualle Fokussierung nehme ich auf jeden Fall, wenn ich mit Zwischenringen arbeite. Auch wenn es da eine größere Ausschußquote gibt. Und wenn der Autofokus überfordert ist, z.B. bei fliegenden Objekten, wie Schwebfliegen oder Libellen, da ist die Chance echt größer, ein passables Ergebnis zu erzielen, wenn man manuell fokussiert.
Gruß
Günter
Hallo Volker,
kurz und einfach, es kommt auf die Situation und das Motiv an, wie man sich entscheidet mit der Kamera zu arbeiten.
Früher gab es an den Kameras ja nur die manuelle und wenn man ein bisschen mehr investiert hat, eine automatische Einstellung. Diese bei den verschiedenen Hersteller festgelegt. entweder Zeit oder Blendenautomatik. Meines Wissens führte Minolta als erster Hersteller mit der XD7 beide Automatiken in einem Kameragehäuse ein, wobei eine overwrite Funktion schon eine gewisse Programmautomatik darstellte.
Heute sind die Automatikfunktionen ja schon so ausgeklügelt, das zu einer hohen Prozentzahl eine richtige Belichtung stattfindet, jedenfalls technisch gesehen. Hier liegt dann aber auch der Knackpunkt. Eine technisch richtige Belichtung muss aber nicht unbedingt ein gutes Bild nach sich ziehen.
Der Vorteil der reinen manuellen Fotografie ist doch, das man sich viel mehr mit dem Bild beschäftigen muss und dadurch auch viel mehr sieht. Natürlich lassen einem nicht alle Motive diese Zeit, es ist auch nur eine bestimmte Motivauswahl die hierfür in Frage kommt.
Auch die Belichtung, das auswählen wo drauf man die Belichtung fixieren möchte, ein ausmessen des Kontrastes mittels Skala, dieses lässt sich am besten mit der manueller Arbeitsweise in den Griff bekommen.
Das Gleiche sehe ich auch beim AF. Auch dieser ist in vielen Situationen sehr nützlich und in anderen eher hinderlich.
Zum Beispiel in der Makrofotografie oder auch Bäume bei windigen Wetter, um mal ein paar Beispiele an zuführen, macht einem das stetige Nachführen und dadurch auch eine Verlagerung der Schärfeebene, eher irre.
Um es mal zusammen zufassen, ich sehe hier keine Nostalgie. Die Hersteller habe in den Kameras ja die manuelle Einstellmöglichkeit nicht zum Spaß eingebaut, nicht alle Motive lassen sich automatisch optimal erfassen.
Auch wenn ich mich nicht unbedingt als der Experte bezeichnen möchte, habe aber, speziell im Mittelformat, schon sehr viel mit reinen mechanischen Kameras gearbeitet. Dadurch konnte ich schon eine gewisse Erfahrung sammeln, sowie Messungen mit der Kamera, als auch extern mit dem Handbelichtungsmesser wozu auch Filterbestimmung mittels Colormeter gehörte.
Gruß Didi
Guten Tag Frederik.
Vielen Dank für Deinen hilfreichen Kommentar.
Ich bin ehrlich gesagt froh zulesen, dass es durchaus nicht unüblich ist, manuelle sowie auch automatische Einstellungen, je nach Situation, vorzunehmen.
Herzlichen Dank
Grüße
Volker
Guten Tag Günter.
Danke für die Erklärung Deiner Vorgehensweise.
Ich werde daraus Schlüsse ziehen.
GLG
Volker
Guten Tag Didi.
Vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen.
Ich bin insgeheim erleichtert über den Inhalt.
Nachdem ich an einen Fotokurs der VHS in Duisburg (Nachtaufnahmen) teilnahm, war ich vollends verunsichert. Da der Kursleiter darauf hinwies, dass auch bei Tagaufnahmen die volle Kontrolle über das Bild erfolgen sollte.
Das habe ich dann einmal im Zoo versucht - es war die Hölle.
Wechselndes Licht und ständig verschiedene Positionen der Motive machten selbst bei Zeitautomatik das manuelle Scharfstellen nicht immer möglich (eigentlich unmöglich).
Dank Deiner Beschreibung und der Kommentare von Frederik und Günter kann ich doch getrost weiterhin so fotografieren wie bisher, ohne mir Gedanken darüber zu machen unprofessionell zu fotografiern.
Ich habe mich jetzt erst einmal dazu entschieden, manuelle Einstellungen nur mit Stativ und undynamischen Models zu machen. 🙂
Vielen Dank noch einmal.
GLG
Volker
Hallo Volker !
Also ich finde durchaus nichts ungewöhnliches daran, in Automatiken zumindest einzugreifen. Das hab ich eigentlich auch schon zu Minolta-Analog-Zeiten gemacht. Sei es einfach nur gewesen, dass ich grundsätzlich manuell scharf gestellt habe (der AF der Minolta 9000 war saumässig langsam - zumindest für Motorsport), oder auch dass ich z.B. Kodachrome 64 prinzipiell auf ISO100 belichtet habe.
Bei den Belichtungsprogrammen handhabe ich es grundsätzlich so, dass ich meist mit Zeitautomatik arbeite - schliesslich bin ich es, der festlegen will, was scharf werden soll, damit muss ich die Blende einstellen und die Tiefenschärfe quasi vorgeben. Und dann kommt noch die manuelle Belichtungskorrektur, die regelmässig angewandt wird. Situationsbedingt natürlich, kommt Mehrfeld- oder Spotmessung zur Anwendung, die dann aber oft noch korrigiert werden will. Mit einem RAW-File kann man vieles machen, aber je besser das Ausgangsmaterial, desto besser wird auch das fertige Bild.
Grundsetzlich bin ich ein Verfechter des manuellen Fokus - nicht umsonst hab ich in meiner 900-er die "manuelle Mattscheibe" drinnen. Der AF ist heute zwar recht gut, aber in heiklen Situationen ist mein Auge immer noch zuverlässiger. Und seit es nur, dass ich auf einen fiktiven Punkt vorscharfstelle, dann die Aktion ablaufen lasse und knapp davor mit der Serienbildaufnahme beginne. Wenn die Aktion nicht so abläuft, wie ich es in der vorhergehenden Beobachtung "geplant" habe, dann hab ich eben Pech gehabt. Aber speziell bei schnellen Bewegungen hab ich zum Autofokus nicht wirkliches Vertrauen - nicht 100%-ig. Und das ist ausschlaggebend für diese Handlungsweise.
Und ich denke, dass es da nicht nur mir, der mit einer Sony unterwegs ist, so geht. Ich kenne mittlerweile viele Natur- und Wildlifefotografen, die (natürlich) mit anderen Kamerasystemen arbeiten. Der AF dort ist zwar schneller und zuverlässiger aber vollstes Vertrauen hat niemand, speziell bei "fragwürdigen Lichtverhältnissen" ....
Ich würd' mal sagen, dass es jeweils sehr situationsbedingt abhängig ist, welches Verfahren man anwendet und es dafür sicher kein Allgemeinrezept gibt. Die Wahl der vermeindlich richtigen Arbeitsweise, die für die jeweilige Aufnahme angewendet wird, ergibt sich intuitiv, aus der Situation und der Erfahrung des jeweiligen Fotografen heraus. Und ob man die richtige Entscheidung getroffen hat, das sieht man spätestens nach der Aufnahme 🙂
liebe Grüsse, dieter
Guten Tag Dieter.
Auch Dir gilt mein herzlicher Dank für Deine ausführliche Erläuterung.
Sehr interessant finde ich, dass Du dem Autofokus nicht volles Vertrauen schenkst und bei schnellen Bewegungen manuelle Fokussieung sogar vorziehst.
Jaaa, das bedarf sehr viel Übung finde ich und ich lese auch aus Deinen Zeilen, dass man mit Verlusten rechnen muss. "Dann habe ich eben Pech" gehabt.
Ok Dieter. Ich ziehe daraus Schlüsse und bedanke mich noch einmal.
LG
Volker
Hallo Volker
ich bin zwar kein Experte, aber dennoch meine Erfahrungen zu Deinen Fragen:
Ich benutze meistens die Zeitautomatik (A), damit ich die volle 😉 Kontrolle über die Blende habe.
Besonders bei fliegenden Vögeln (egal welcher Grösse) und sprintenden Säugetieren wende ich meist die Methode an, die Dieter für motorengetriebene Schnellbeweger beschrieben hat. Das setzt natürlich voraus, dass es überhaupt einen Punkt gibt, auf den man (vor-)fokussieren kann; bekannterweise schlagen Hasen u.a. ganz überraschende Haken 😉
Bei richtig stillen Motiven (Berge, Seen und besonders Rapsfelder 🙂 , auch in der Architektur fokussiere ich grundsätzlich manuell.
In allen Varianten gibt es viel Ausschuss - ob das nun romantisch ist oder nicht 😉
Lg, Erwin