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Ich gehe inzwischen bei bestimmten Situationen dazu über Kameraeinstellungen manuell vorzunehmen. Insbesondere versuche ich es mit manueller Scharfstellung.
Bei allem macht Übung den Meister.
Meine Fragen hierzu:
Macht das Manuelle einfach nur Spaß, macht es wirklich Sinn, gehört es zur fotografischen Romantik, oder sind Zeitautomatik usw. der Einfachheit halber auf jeden Fall vorzuziehen?
Meine bisherigen Einstellungen:
Bei wechselnden Situationen (Licht, Bewegung) arbeite ich mit Zeitautomatik und bei Arbeiten mit Stativ versuche ich es mit manueller Einstellung.
Ist das so ok, oder rät der Experte etwas anderes?
Für Tipps bedanke ich mich im Voraus.
Grüße
Volker
Hi nochmal, Volker !
Mein Vertrauen gegenüber dem AF ist in einigen Fällen schon enttäuscht worden. Meist bei "zwielichtigen Lichtverhältnissen" gepaart mit langen Brennweiten. Es ist irgendwie zermürbend, wenn man in der Wildlifefotografie (lange Brennweite 5,6/600 mm) wartet, dann kommt der Moment und der AF findet den Punkt nicht sofort, läuft drüber und beginnt zu suchen. Die Action ist beim Drüberfahren schon vorbei. Wenn man dann nicht drauf geachtet hat, den AF zu begrenzen, dauert das ewig, bis er vlt. scharf gestellt hat.
Zum Thema Ausschuss - der gehört dazu. Wenn man über 25 Jahre fotografiert, dann liegt die eigene Messlatte auch ziemlich hoch (logisch, sonst gibts keinen persönlichen Fortschritt). Wenn ein Vogel zehnmal auf einen Ast fliegt und ich auf den scharfstelle und warte, dann heisst das noch lange nicht, dass es ein elftes Mal dorthinfliegt und für mich posiert 🙂 Es könnte auch der Ast 15 cm dahinter oder davon sein .... ausserhalb der Schärfenebene - ojeeeeeeh.
Natur ist zu einem gewissen Grad "berechenbar" - aber eben nur zu einem gewissen Grad. Wenn ich mit 30 GB Fotomaterial nach Hause komme, dann heisst es noch lange nciht, dass auch der tägliche "Big-Shot" dabei ist. Was auch keine wirkliche Rolle spielt, es hängt ja nicht das Leben davon ab.
liebe Grüsse, dieter
hi there
bq. +Dieter schrieb:+ \\ +Wenn ein Vogel zehnmal auf einen Ast fliegt und ich auf den \\ scharfstelle und warte, dann heisst das noch lange nicht, dass es ein \\ elftes Mal dorthinfliegt und für mich posiert Es könnte auch der Ast 15 cm dahinter oder davon sein .... ausserhalb der Schärfenebene - ojeeeeeeh.+
Wie wahr, wie wahr: gerade wenn mann glaubt, die Natur berechnet zu haben, überrascht sie einen immer wieder - und das ist gut so
bq. +Dieter schrieb:+ \\ +Wenn ich mit 30 GB Fotomaterial nach Hause komme, dann heisst es noch \\ lange nciht, dass auch der tägliche "Big-Shot" dabei ist. Was auch \\ keine wirkliche Rolle spielt, es hängt ja nicht das Leben davon ab.+
Das ist so - und motiviert dazu, am nächstmöglichen Tag wieder da rauszugehen und es erneut zu versuchen.
Lg, Erwin
Hallo Erwin !
Tja, in allen Punkten hast Du absolut Recht - das es gut so ist .....
So lang es so bleibt, bleibt auch die Herausforderung für den Fotografen und was viel wichtiger ist:
So lang es so bleibt, bleibt Natur eben Natur !
In diesem Sinne 😉
liebe Grüsse
dieter
An die Experten....
....aufgesogen habe ich Eure Beiträge ....als wenn mir Oel durch die Kehle fließt...!
Wirklich, Eure Texte beschreiben eben offen und ehrlich mit welchen Hindernissen und Einflüssen wir
in der Fotografie Tribut zu leisten haben....selbst wenn das gesamte Equipment -scheinbar- immer
einfacher zu händeln sein soll.
Das betrifft aber sicher nicht *einige ÜBERGRÖSSEN der Forumnutzer !?*
Hallo Erwin.
Danke für die Erklärung Deiner Vorgehensweise. Das ist alles sehr interessant für mich und stelle fest, dass wir in etlichen Punkten konform sind.
LG
Volker
malediction schrieb
> An der A500 gibt es übrigens für die manuelle Fokussierung den sog. MF Check LV. Ein LiveView Modus, wo man direkt über den Hauptsensor die Schärfe sehen kann. Das macht sich auch richtig gut, gerade wenn man sehr selektiv die Schärfe einsetzen will. Dieses Werkzeug nutze ich auch recht häufig, zumal man hier noch 2 Zoomstufen für die Einstellung zur Verfügung hat.
Ja das stimmt, habe meine ersten Übungen damit am WE gemacht.
Allerdings wäre mir eine andere Zommeinteilung liebergewesen.
Je nach Situation hat man, gerade bei Freihand, schon bei Stufe 1 ( 7x) das Problem im Bildausschnitt zu bleiben.
Hallo Dieter,
Deine Einstellung fasziniert mich, bin begeistert.
Grüße
Volker
Nun ich denke es lässt sich auf einen Nenner bringen.
Soviel manuell ( für Qualität und Spaß ) wie es die Situation zulässt.
Bei statischen Motiven kann und sollte man einstellen und probieren was das Zeug hergibt.
Wer das aber bei z.b. spielen Kindern versucht hat wohl meist nur den Rest vom Schuh auf einer grünen Wiese 🙂
Generell aber sollte ein Hobby Spaß machen, also sollte man das tun wonach enem ist, auch wenn es nicht deckungsgleich mit dem ist was einer an der VHS erzählt 🙂
Danke Dir Volker !
Ich habe mich schon von je her viel mit Tieren und der "einsamen" Natur (wenig tourismusgeschädigt) beschäftigt. Da war ich aber eher in senkrechten Felswänden unterwegs 🙂 Früher mehr Tiere im Zoo - der heute für mich langweilig ist, als Lückenfüller dient bzw. um am Sonntagmorgen "herrschaftlich frühstücken" zu gehen (im Schönbrunner Kaiserpavillon).
Aber seit einigen Monaten bin ich auf der totalen Wildlife-Welle. Diese Art der Fotografie ist für mich etwas ganz besonderes. Hier ist man sehr mit der Natur und ihrem wahren Gesicht verbunden. Man sieht sie nicht, man spürt sie. Es ist ruhig und trotzdem laut, besinnlich und schrill, ein kleiner Fehler und Du kannst den Tag bzw. Motiv für diesen Tag vergessen. Ich sehe Vögel, die ich noch nie im Leben gesehen habe. Die beobachte ich aus ziemlich geringer Entfernung - zum knipsen muss ich noch näher ran - lernen, üben, Fehlschlag, nocheinmal ........
Man kriegt dabei (wenn man es richtig betreibt) eine ganz andere, vlt. richtigere Einstellung zur Natur, zur Tierfotografie. Nicht hingehen und knipsen, sondern eben auf den "richtigen" Schuss warten. Das hab ich aber auch im Zoo schon gemacht 🙂
In der heutigen, schnelllebigen, so hektischen Zeit kann sich das so mancher wahrscheinlich gar nicht vorstellen (es klingt einfach für viele verrückt oder gar pervers) - aber es ist nicht langweilig sondern sehr oft "Action pur". Man muss sich nur die Zeit dafür nehmen - und wird sicher nciht enttäuscht sein.
liebe Grüsse, dieter
Hallo Dieter,
genauso wie Du es hier treffend schreibst, ist die Situation um an Bildergebnisse zu kommen...
....viel Zeit und noch mehr Geduld....sonst braucht man garnicht erst damit beginnen Wildlife zu
fotografieren.....und wie Du schreibst : - Action pur - kommt dabei von ganz alleine.
In der nächsten Woche bin ich beim Umweltfotofestival-Horizonte-Zingst...als Gast und Urlauber,
das ist ein ganz besonderes Highlight.